KI können ist gut, reicht aber nicht

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„Nicht KI wird dir den Job wegnehmen, sondern jemand, der KI einsetzt.“ Klingt gut. Ist aber nur die halbe Wahrheit.

Ja, der Satz stammt vermutlich von Richard Baldwin, einem amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler. Und ja, er soll motivieren: Beschäftige dich mit KI, sonst wirst du abgehängt.

Aber ehrlich gesagt, ich fand ihn von Anfang an irreführend. Weil er unterschwellig suggeriert: Wer sich mit KI auskennt, ist auf der sicheren Seite.

Die Wahrheit ist komplexer – und unbequemer:

Nicht KI nimmt dir den Job weg. Auch nicht dein KI-fit gemachter Kollege. Sondern: Drei Menschen mit KI ersetzen zehn ohne.

Was früher ein ganzes Team gemacht hat, erledigt heute ein Bruchteil – effizient unterstützt durch generative KI. Ob diese drei Personen fit in KI sind? Natürlich. Aber das schützt die anderen sieben nicht vor den Konsequenzen.

Das bedeutet:
– Weiterbilden allein reicht nicht.
– KI-Kompetenz ist notwendig, aber keine Job-Garantie.
– Effizienz heißt auch: weniger Menschen für die gleiche Arbeit.

Wir sollten den Blick deshalb weiten. Nicht nur fragen: Wie machen wir unsere Leute KI-fit? Sondern auch: Was machen wir mit den Menschen, die wir durch KI nicht mehr im bisherigen Umfang brauchen?

Denn ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre Loyalität – das sind Werte, die kein KI-System ersetzen kann. Wenn wir diese Menschen nicht verlieren wollen, müssen wir sie mitnehmen. Und ihre Rollen neu denken.

Mit nüchternem Blick. Und klarem Plan.

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