Perplexitys Content Geschäftsmodell

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Neue Geschäftsmodelle im KI-Zeitalter: Perplexity zeigt, wie Verlage fair beteiligt werden könnten

Verlage klagen seit Jahren, dass ihre Inhalte von Plattformen genutzt werden – ohne echten Gegenwert. Im Sommer 2025 dreht die KI-Suchmaschine Perplexity das Spiel um: Sie beteiligt ausgewählte Medienhäuser mit bis zu 80 % der Werbe- und Aboerlöse, wenn deren Inhalte als Quelle in Antworten auftauchen.

Das Prinzip ist einfach – und gerade deshalb so bemerkenswert:

– Werbung im Umfeld von Verlagsquellen → Umsatzbeteiligung
– Abonnements wie Comet Plus/Pro → definierter Anteil aus dem Einnahmenpool
– Interaktionen über KI-Agenten oder Browser → ebenfalls Beteiligung

Dazu kommen APIs, Analytics und technischer Support – also nicht nur Geld, sondern auch Zugang zu Tools, um eigene KI-Produkte und neue Erlösmodelle zu entwickeln.

Das Problem: Das Programm ist bislang exklusiv. TIME, Spiegel, stern & Co. sind dabei – kleinere oder unabhängige Anbieter nicht. Das wirft Fragen nach Vielfalt und Zugangsgerechtigkeit auf. Wer nicht im Club ist, hat weniger Sichtbarkeit – und damit auch weniger Chancen.

Und jetzt zur entscheidenden Frage:

Was passiert, wenn Google oder OpenAI ein ähnliches Modell einführen?
Die Marktmacht dieser Plattformen ist ungleich größer als die von Perplexity. Eine faire Umsatzbeteiligung könnte Milliarden verschieben – und gleichzeitig neue Abhängigkeiten schaffen.

Mein Fazit:

Perplexity liefert den Beweis, dass fairer Content-Share im KI-Zeitalter möglich ist. Aber ob daraus ein breiter Standard wird oder nur ein Feigenblatt für Exklusivpartnerschaften, entscheidet sich erst, wenn die ganz Großen nachziehen. Für Verlage gilt: jetzt testen, verhandeln, Erfahrungen sammeln – bevor die Regeln endgültig von anderen geschrieben werden.

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