Was passiert, wenn jeder von uns seine Agenten hat? Und die auch nutzt?
Stell dir vor, du hast persönliche KI-Agenten: Eine kurze Anweisung genügt – Termine werden angefragt, Angebote eingeholt, Buchungen erledigt. Die Antworten? Kommen automatisch, werden automatisch verarbeitet.
Effizient? Auf jeden Fall.
Unkompliziert? Für den, der den Agenten losschickt.
Aber: Was passiert auf der anderen Seite?
Agenten sollen Arbeit abnehmen. Und je einfacher etwas wird, desto öfter machen wir es.
– Warum drei Angebote einholen, wenn dreißig genauso schnell gehen?
– Warum selbst vergleichen, wenn der Agent ohnehin alles zusammenfasst?
– Warum selektieren, wenn es keinen Mehraufwand gibt?
Die Folge: Eine neue Anfragenflut. Automatisiert. Kontextlos. Nicht selten sinnfrei.
Wer auf der Empfängerseite sitzt, hat es schwer:
– Anfragen ohne erkennbares Ziel.
– Ohne klaren Absender.
– Ohne Hinweis, ob überhaupt ein Mensch mitliest.
Mal eben nachfragen? Zwecklos – oft antwortet nur ein weiterer Agent.
Ich erwarte daher, dass wir in naher Zukunft drei grundsätzliche Reaktionen sehen werden:
1️⃣ Agenten beantworten Agenten. Schnittstellen werden geschaffen, um automatisierte Kommunikation effizient zu halten – menschliche Interaktion wird die Ausnahme.
2️⃣ Agenten werden gefiltert. Nur bekannte Quellen kommen durch, der Rest wird automatisch abgelehnt – eine Art „Agentic Spamfilter“.
3️⃣ Agenten werden blockiert. Wer echte Beziehungen sucht, bevorzugt menschliche Kommunikation. Das Persönliche wird zum echten Differenzierungsmerkmal.
Allen Szenarien gemeinsam: Es braucht Technologie an der Schnittstelle. Wer sie nicht hat, wird in der Menge untergehen – unabhängig von Preis oder Qualität.
Also: Traum oder Alptraum?
Kommt drauf an, auf welcher Seite du sitzt.

