KI Einführung: Bitte mit Plan

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Viele Unternehmen haben gerade mehr KI-Piloten als Entscheidungen.

In Gesprächen mit Vorständen und Geschäftsführungen sehe ich ein wiederkehrendes Muster: KI-Projekte entstehen überall im Unternehmen – aber oft schneller als ein klarer Rahmen, in dem entschieden wird, wofür KI eigentlich stehen soll.

Typische Konstellation:

– Erste Copilot-Einführungen und ChatGPT-Experimente laufen.
– Fachbereiche testen eigene Lösungen.
– IT, Legal, HR und Datenschutz versuchen nachzuziehen.

Was fehlt, ist nicht „noch ein Use Case“, sondern eine Entscheidungslogik:

Nach welchen Kriterien wird entschieden, welche KI-Initiativen Priorität haben? Und warum welche bewusst nicht verfolgt werden?

Aus meiner Sicht sind drei Punkte zentral, wenn KI nicht Spielwiese bleiben, sondern Teil des Geschäftsmodells werden soll:

1️⃣ KI-Entscheidungen an die Unternehmensziele koppeln.

KI-Initiativen sollten nicht von verfügbaren Tools, sondern von strategischen Zielen ausgehen:

– Wo unterstützt KI Kernprozesse oder Differenzierungsmerkmale?
– Wo geht es „nur“ um Effizienz in der Administration?

Ohne diese Einordnung bleibt KI ein Sammelsurium von Projekten.

2️⃣ Ein klares Operating Model definieren.

Wer trägt fachliche Verantwortung, wer technische, wer entscheidet im Zweifel „Stopp“ oder „Weiter“?

– Welche Rollen braucht es?
– Wie laufen Ideen, Bewertung, Umsetzung, Betrieb?

Solange diese Fragen offen sind, sammeln sich Initiativen an – aber es entsteht kein Programm.

3️⃣ Eine erzählbare Linie nach innen und außen schaffen.

Aufsichtsrat, Belegschaft und Kunden erwarten zunehmend Antworten:

– Was macht ihr mit KI – und was bewusst nicht?
– Wie geht ihr mit Daten, Risiken und Regulierung um?

Eine konsistente Story entsteht nicht aus einzelnen Projekten, sondern aus einem gemeinsamen Rahmen.

Spannend ist: Die technische Diskussion ist manchmal herausfordernd, aber selten das Hauptproblem.

Die eigentliche Herausforderung liegt auf der Führungs- und Organisationsebene:

KI so zu verankern, dass sie strategisch sinnvoll, politisch tragfähig und rechtlich vertretbar ist. Und nicht zwischen Hype, internen Erwartungen und Reputationsrisiken zu pendeln. Denn das geht selten gut.

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