Der Charakter ihrer KI liegt in Ihrer Hand

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Der erste KI-Agent wird Teammitglied. Hat ihm jemand gesagt, wie er sich benehmen soll?

Claude von Anthropic hat einen. GPT natürlich auch. Und mit jedem Leak oder offiziellen Einblick in diese sogenannten System Prompts wird klar: Diese wenigen Zeilen legen fest, wie ein Modell denkt, spricht – und wirkt.

Was bei OpenAI & Co. technisch klingt, hat eine tiefere Bedeutung: Es ist eine Art kulturelle DNA. Der Charakter des Modells. Die Haltung. Der „Tone of Voice“. Und genau das führt mich zu einer Beobachtung:

Wenn Unternehmen KI-Modelle und KI-Agenten in ihre Prozesse integrieren, brauchen sie genau das – eine Art Company Prompt.

Nicht im technischen Sinne. Sondern als klare Festlegung:

⁉️ Wie verhalten sich KI-Agenten im Unternehmen?
⁉️ Welche Werte und Prinzipien spiegeln sie wider?
⁉️ Welche Art von Kommunikation ist erwünscht?
⁉️ Was ist erlaubt – und was nicht?

Ein Company Prompt ist damit so etwas wie ein Kodex für die Künstliche Intelligenz im Unternehmen. Er verbindet Technologie mit Unternehmenskultur. Und er sorgt dafür, dass sich Mitarbeitende im Umgang mit KI sicher und wohl fühlen – gerade dann, wenn sie mit Agenten zusammenarbeiten, Entscheidungen treffen oder Informationen austauschen. Es geht um Orientierung, um Schutz – und um Vertrauen.

Denn eines ist klar: Je mehr KI im Unternehmen agiert, desto wichtiger wird es, ihre Wirkung aktiv zu gestalten. Nach innen. Und später auch nach außen.
Wer heute über KI-Governance spricht, muss morgen über Company Prompts nachdenken.

Spätestens, wenn der erste KI-Agent im Teammeeting spricht – und alle sich fragen: Wer hat dem das beigebracht?

Wer die Kultur der eigenen KI nicht definiert, bekommt eine – aber wahrscheinlich nicht die, die zur Organisation passt.

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