Trump bringt die Digitale Souveränität aufs C-Level

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Digitale Souveränität war lange ein technisches Thema. Jetzt ist sie Chefsache. Dank Donald Trump.

Vor ein paar Jahren war digitale Souveränität eine Frage der Serverstandorte und Datenschutzerklärungen. CTOs und IT-Leiter diskutierten, welche Cloud mit welchem Zertifikat genutzt werden kann, ohne dass zu viele Daten in die USA abfließen.

Heute ist das Thema im Vorstand angekommen. Nicht, weil plötzlich alle die Technik besser verstehen. Sondern weil die geopolitische Lage brutal deutlich macht, wie abhängig wir sind – und wie riskant diese Abhängigkeit geworden ist.

Was hat den Wandel ausgelöst? Es ist nicht ein neues Gesetz, nicht ein technischer Durchbruch. Es ist Donald Trump.

Trump zeigt uns gerade, wie erratisch politische Entscheidungen werden können. Dass ein einzelner Präsident durch Exportbeschränkungen, Zollpolitik oder Sanktionen den Zugriff auf digitale Infrastruktur blockieren kann. Dass E-Mail-Konten gesperrt werden, Zahlungen nicht mehr funktionieren, und die eigene Kostenkalkulation über Nacht Makulatur ist.

Und plötzlich versteht der CFO, worum es bei digitaler Souveränität wirklich geht: Es ist kein Datenschutzproblem. Es ist ein Betriebsrisiko. Ein finanzieller Unsicherheitsfaktor. Ein Board-Level-Thema.

Ich halte diese Entwicklung für richtig – und überfällig. Denn erst wenn digitale Souveränität als strategischer Imperativ verstanden wird, schaffen wir es, Investitionen dorthin zu lenken, wo sie gebraucht werden: in europäische Infrastruktur, in Know-how, in die nächste Generation KI-Modelle aus der EU.

Ja, das kostet. Aber keine digitale Souveränität kostet mehr – spätestens, wenn sie fehlt.

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